Die Erdmandel oder Tigernuss ist einerseits ein sehr gefürchteter, inzwischen fast weltweit in warmen Gebieten vorkommender Neophyt, andererseits sind seine nur etwa 1-2 cm großen, rundlichen Knollen vielseitig nutzbar und reich an Nährstoffen. Die Nutzungsgeschichte lässt sich in Ägypten bis ins 6. Jahrtausend v. Chr. zurückverfolgen.
Die Knollen erinnern in Textur und Geschmack an reife Kokosnüsse. In Westafrika, besonders in Nigeria, sind Erdmandeln ein beliebter Snack, der an kleinen Marktständen verkauft wird. Sie werden roh gegessen, geröstet oder als Mehl bzw. Mehlersatz Backwaren hinzugegeben. Erdmandeln werden auch zur Herstellung von Bier und Kunnu, einem alkoholischen Getränk in Nigeria, eingesetzt. Aus ihnen können außerdem Nougat und sogar Marmelade hergestellt werden. Die Knollen sind sehr ölhaltig (25 %), so dass ein hochwertiges Pflanzenöl aus ihnen gewonnen wird, das sogar zum Frittieren benutzt werden kann. In Spanien, wo die Erdmandel im großen Stil angebaut wird und auf eine längere Nutzungsgeschichte zurückblicken kann, werden die Knollen traditionell zur Herstellung der Erdmandelmilch oder „Horchata de Chufa“ („Orxata de Xufes“) genutzt. Die Erdmandeln werden dazu mehrmals in Wasser eingeweicht, gemahlen und gepresst und dann mit Wasser und Zucker zu einer Pflanzenmilch verarbeitet. Diese ist schnell verderblich und wird am besten frisch serviert. Zubereitung und Ausschank erfolgen deshalb oft in den „Horchaterías“, die sowas wie Milchbars speziell für die Horchata de Chufa sind. Erdmandelmilch ist sogar zur Herstellung von fermentierten Produkten wie Joghurt geeignet.
Da Chufas auch reich an Ballaststoffen sind, sättigen sie schnell und sind trotz des hohen Ölgehalts ein diätisches Lebensmittel. Sie können als Nuss-Ersatz bei Nussallergien dienen.