Das bisher nur in den Wunderbeeren gefundene Glykoprotein Miraculin hat einen einzigartigen Effekt auf unsere Geschmackssinne: es überlagert Geschmackseindrücke so, dass alles als süß wahrgenommen wird. Dazu muss die Frucht einige Minuten vorher zerkaut worden sein. Der Effekt hält etwa eine halbe Stunde, manchmal länger an. Er tritt zudem erst ein, wenn der ph-Wert im Mund in den sauren Bereich gerät, zum Beispiel beim Genuss von sauren Früchten. Statt sauer wird nun süß wahrgenommen. Dabei „entsäuert“ das Miraculin die Speise allerdings nicht, weshalb es beim übermäßigen Genuss allzu saurer Früchte zu schmerzempfindlichen Zähnen kommen kann. Die Wunderbeere selbst hat keinen Eigengeschmack.
Es wird versucht, Miraculin als zuckerfreies Süßungsmittel zu gewinnen, wobei das Protein aber nicht von der Wunderbeere, sondern über genetische Veränderung in Gartensalaten und Escherichia coli produziert werden soll.