Die grüne Johanninuss ist die unreife, noch vor dem Johannistag am 24. Juni geerntete Walnussfrucht (J. regia). Die enthaltene Nussschale ist bis dahin noch nicht verholzt – aber enthält schon reichlich ungenießbare Gerbstoffe. Um diese zu entziehen, müssen die Früchte bzw. ihre äußere Schale mehrfach durchstochen werden, danach werden sie einige Wochen bis Monate gewässert. Die Gerbstoffe färben während dieses Prozesses die Früchte und das Wasser, das regelmäßig ausgetauscht werden muss, schwarzbraun (daher auch die Bezeichnung „schwarze Walnüsse“). Abschließend werden die so behandelten Früchte lange in Sirup und Gewürzen gekocht, es kann sich eine weitere, lange Lagerzeit bis zu mehreren Jahren anschließen. Die fertigen Johanninüsse können nun in dünne Scheiben geschnitten werden und zu süßen Desserts oder auch pikanten Speisen gereicht werden. Eine echte Spezialität! Und wer den Aufwand scheut, kann Johanninüsse zum Glück auch fertig kaufen.
Statt in Wasser kann auch eine Mazeration in Alkohol für mehrere Wochen vorgenommen werden, um so einen schwarzen Likör zu gewinnen. In Italien wird auf diese Weise der Nocino hergestellt, bei dem die grünen Walnüsse pünktlich in der Johannisnacht geerntet und mit Grappa, Kaffeebohnen und verschiedenen Gewürzen aufgegossen werden.