Der Grauburgunder oder Pinot Gris ist eine Sorte der Edlen Weinrebe, die trotz der rötlichen bis – durch Bereifung der älteren Beeren – grauvioletten Farbe der Beerenhaut zu den Weißweinen gehört. Weine dieser Sorte haben einen goldenen Farbton und sind säurearm. Spät gelesene, teils edelfaule Früchte ergeben einen süßen Dessertwein, der als Ruländer bezeichnet wird. Durch längere Maische-Standzeiten wird dank der violetten Beerenhülle auch ein Roséwein aus dem Grauburgunder gewonnen. Ein bekannter Roséwein dieser Sorte ist der aus Italien stammende Ramato.
Die Edle Weinrebe ist eine Unterart der Weinrebe, die hauptsächlich zur Herstellung von Wein genutzt wird. Nach der Farbe der ledrigen Schale (das Fruchtfleisch ist bei fast allen Sorten hell) werden Weiß- und Rotwein-Sorten unterschieden. Wein wächst natürlicherweise als Liane, in Weinbergen hingegen durch ständiges Beschneiden als sprossrankig kletternder Strauch. Wein gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit, die ältesten Nachweise sind datiert auf 8000 v.Chr. und stammen aus Vorderasien.
Die in rispigen Fruchtständen heranwachsenden Weinbeeren können grün, gelblich, rot, violett und dunkelblau sein, einige Sorten sind bereift. Nach der Weinlese werden sie frisch als Tafeltrauben (oft kernlose, lockerbeerige, großfrüchtige Sorten) oder getrocknet als Rosinen (je nach Sorte auch „Sultaninen“, „Korinthen“ und „Zibeben“) gehandelt. Weinblätter sind als Gemüse essbar, meistens werden sie zum Einschlagen z.B. von gewürztem Reis verwendet, etwa wie bei den Dolmades.
Im Vordergrund steht beim Weinbau aber natürlich die Herstellung von Wein, Perlwein und Sekt (Schaumwein). Aus Wein werden Weinbrand, Likörweine wie Sherry, Portwein und Marsala sowie Essig hergestellt. Als Nebenprodukte entstehen Traubensaft (Most) und Presskuchen (Treber, Tröber oder Lauer). Aus Weintrester werden Tresterbrände und -weine wie Grappa, Marc de Champagne und Raki hergestellt sowie Tresteressig. Der viele Mineralstoffe, Vitamine und Ballaststoffe enthaltende Treber wird manchmal Brotteigen zugesetzt und hieraus das Treberbrot gebacken. Aus den ölhaltigen Samen wird Traubenkernöl gewonnen. Aus dem Pressrückstand der Kerne wiederum wird nussig schmeckendes Traubenkernmehl hergestellt, das Brot- und Nudelteigen zugesetzt werden kann.