Die Wurzeln des Gänsefingerkrauts sind essbar, die Ernte von Wildformen allerdings lohnt kaum, so dass sie hauptsächlich als Notnahrung nützlich sind. In Tibet sollen die Wurzeln als stärkendes Wurzelgemüse vergleichsweise häufig gegessen werden. Man kann sie frisch verarbeiten oder zur späteren Nutzung trocknen. Getrocknete Wurzeln werden gemahlen und als Mehlersatz zusammen mit Getreidemehl genutzt oder zu Gemüsebrei verarbeitet. Roh sind sie am besten geraspelt essbar, sonst in Eintöpfen, gebacken oder auch sauer eingelegt.
Die Blätter können gehackt (da sehr faserig) als Wildkräuter Salaten zugegeben oder in Öl gedünstet werden. Auch ein Kräutertee lässt sich aus ihnen bereiten. Sie schmecken leicht säuerlich.
Als Nahrungsmittel ist das Gänsefingerkraut insgesamt nicht von großer Bedeutung, doch ist es eine geschätzte Arzneipflanze und findet umfangreiche Anwendungsmöglichkeiten in der Phytotherapie.
Wegen der feinen, silbrigen Behaarung der Blätter heißt das Gänsefingerkraut auch Silberblatt bzw. im Englischen „silverweed“ und im Französischen „Argentine.“ Nahe verwand ist das Gänsefingerkraut mit der im Deutschen ebenfalls „Fingerkraut“ genannten Gattung Potentilla, zu der diese Art früher gezählt wurde. Das Gänsefingerkraut wurde früher vermutlich häufig an Gänse verfüttert oder das Blatt soll an das Trittsiegel von Gänsen erinnern.
Auf dem ersten Bild ist ist unter dem großen Blatt „Kuckucksspeichel“ zu sehen, also das Schaumnest einer Schaumzikade, in denen ihre Larven geschützt bis zur Imago heranwachsen.