Die meisten der gezeigten Pflanzen bekomme ich von botanischen Gärten, insbesondere aus Frankfurt am Main: Palmengarten, Botanischer Garten, Wissenschaftsgarten. Auch der Archäobotanik Afrikas an der Goethe-Universität, dem Jardin Botanique de Kinshasa (Demokratische Republik Kongo), dem Tropischen Nutzpflanzengarten Witzenhausen und VERN e.V. habe ich viele spannende Objekte zu verdanken.
Und natürlich den vielen privaten GärtnerInnen. ♥
Die Fotos entstehen im Studio mit der Focus-Stacking-Methode. Am Reprostativ fotografiere ich alle Schärfeebenen von vorne bis hinten, die anschließend am Computer vom Stacking-Programm Helicon zu einem einheitlich scharfen Bild verrechnet werden. Ein Stapel kann aus bis zu 100 Bildern bestehen.
Probieren geht über studieren, aber was aus verschiedenen Gründen nicht gegessen werden kann, verwahre ich als Beleg in meiner botanischen Sammlung.
Im Eingangsbuch wird nicht nur festgehalten, was wann woher für das Projekt vor die Kamera kam, sondern auch, wie es geschmeckt oder geduftet hat.
In Fachartikeln bringe ich Rechercheergebnisse und eigene Erfahrungen zusammen. Die Artikel erscheinen im Journal auf dieser Website und in Fachzeitschriften.
Eindrucksvoller als am Bildschirm wirken die Bilder im großformatigen Print. Darum freue ich mich, an Ausstellungen mitwirken zu können, wie hier im Palmengarten.
Alleine, dass wir heute Brot und Pasta essen können, verdanken wir unseren Urahnen. Über Jahrtausende haben sie Pflanzen kultiviert und genießbar und ertragreich gemacht. Darunter auch alle Getreidearten. Durch Pflanzenzucht und Feldbau sind Menschen sesshaft geworden und Hochkulturen konnten entstehen.
Kulturpflanzen gibt es in unzähligen Varietäten und Sorten, die nicht nur unterschiedlich aussehen und schmecken. Manche Sorten vertragen Hitze und Trockenheit besser, andere sind gegen Krankheiten resistenter. Durch die moderne Landwirtschaft gehen uns alte Sorten rasant verloren, und mit ihnen nicht nur ein Stück Kulturgeschichte, sondern wertvolles, genetisches Potenzial.
Gewürze, frische Früchte, Zucker, Kaffee, Limonade, Bier, Wein… – ohne Pflanzen gibt es keinen Genuss. In Form von Brot, Gebäck, Pasta, Knollengemüse, Hülsenfrüchten, usw. machen Pflanzen uns satt. Die Antwort auf die an Veganer so oft gerichtete Frage: „Was kannst du überhaupt noch essen?“ lautet: 20000 Pflanzen und 2000 Pilze.
Im Paradies aßen die Menschen Pflanzen und hatten die Tiere als Gefährten. Heute leben wir im Schlaraffenland. Uns fliegen zwar keine verbrannten Vögel in den Mund. Aber wir töten 60 Milliarden Tiere jährlich alleine in den Schlachthöfen. Wälder brennen für Tierfutter und Weidefläche (nicht nur im Amazonasgebiet), Wasser und Boden sind von Gülle verseucht, das Klima ist durch zahlreiche Faktoren der Tierindustrie überhitzt (v/o „Klimawandel“).
Wollen wir nicht alle zurück ins Paradies?
Das können sie aber nur, wenn wir sie nicht als Tierfutter verschwenden, um Tierprodukte zu gewinnen, sondern wenn wir Pflanzen direkt konsumieren. Während der gegenwärtige Fleischkonsum das Leben auf der Erde bedroht und unfassbares Leid verursacht, stehen uns gleichzeitig so viele pflanzliche Lebensmittel zur Verfügung wie niemals zuvor – überall und jederzeit.